Korallen vor Baoule, Côte d'Ivoire

Was hat biologische Vielfalt mit Schönheitspflege zu tun?

Volkszählung im Meer

Die Vielfalt der Meere scheint unendlich groß, das Ökosystem selbst noch so unbekannt wie die Rückseite des Mondes. Seine Sensibilität und Bedeutung für den Menschen aber ahnen wir bereits, insbesondere dann, wenn Folgen, die der Mensch verantwortet, wie z.B. der Anstieg des Meeresspiegels zu direkten Beeinträchtigungen von Zivilisation und Wirtschaft führen. Deshalb war die Bestandserfassung „Census of Marine Life“, die zwischen 2000 und 2010 stattfand, nicht nur eine wissenschaftlich getriebene Unternehmung, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe ersten Ranges. In einer konzertierten Aktion von 80 Staaten und 2700 Wissenschaftlern, unter enormem Einsatz von Infrastruktur, Geld und Arbeit, sollte der „Census“ grundlegende Informationen über die biologischen Grundlagen der Ozeane erheben: wie groß ist eigentlich die Artenvielfalt, welche Arten leben wo und wie sieht ihre Zukunft aus – auf einem mehr und mehr vom Menschen vereinnahmten Planeten? Welchen Einfluss üben die Arten selbst auf das Ökosystem Meer und auch auf den Menschen aus?

Der „Census“ konnte zwar noch immer keine konkrete Zahl über die tatsächlich existierenden Spezies und Lebensarten im Ozean abgeben. Aber die Zahl bekannter Tierarten im Meer erhöhte sich von 230.000 auf fast 250.000 und eine Hochrechnung ergab insgesamt mindestens eine Million Arten und zehn- oder sogar hundert Millionen von Mikrobenarten.

Das, was Platinen für die Computer- ist die biologische Vielfalt für die Bio-Technologie

Diese beeindruckende Vielfalt bildet auch die Grundlage für den nächsten großen Wirtschaftszyklus, den bekannte Wirtschaftswissenschaftler auf der Grundlage von Bio- und Nanotechnologie sowie auf Gesundheitskompetenzen vorhersagen. Nur einen winzigen Teil dieses Reichtums nutzen wir bereits heute als Nahrungsmittel oder für Kosmetik– meist wenig nachhaltig und mäßig intelligent, wie das Beispiel der Überfischung vieler Fischbestände zeigt.

Das Ziel von oceanBASIS, dem Unternehmen, das die Maritime Naturkosmetik „Oceanwell“ erfand, ist die nachhaltige Nutzung dieser Schatzkiste für die Gesundheit. Das Wissen um die stoffliche Zusammensetzung dieser biologischen Vielfalt, aber auch um die Interaktionen von Organsimen und Molekülen ist der Schlüssel für diese Schatzkiste.

Was ist so besonders an Wirkstoffen aus dem Meer?

Das Besondere ist aber nicht nur die Artenvielfalt im Meer – die übrigens viel höher als an Land ist – einzigartig ist die Intensität der biologischen Wirkung von Naturstoffen aus Meeresorganismen, denn die (bio-)chemischen Mechanismen, die Meeresorganismen im Laufe der Evolution entwickelt haben, sind enorm effizient. Und sie sind auf eine direkte chemische Kommunikation oder Abwehr ausgerichtet, welche über das Medium Wasser erfolgen, also genau so wie die Mechanismen im menschlichen Körper. Inez Linke, Geschäftsführerin und Entwicklungsleiterin für Kosmetik bei oceanBASIS: „Es ist faszinierend zu sehen, dass das nicht nur in unseren Forschungsprojekten im Labor funktioniert, sondern auch in der Anwendung. Wenn uns Menschen mitteilen, dass sie noch nie so ein „freies“ Hautgefühl hatten wie nach der Anwendung von Oceanwell, ist das eine tolle Bestätigung. Das macht einfach Spaß und ermutigt uns, weitere Produkte aus marinen Naturstoffen zu entwickeln!“ Ein einzigartiger „Trick“ der Meereswirkstoffe in Oceanwell ist sicher auch, dass die Komposition der Meeresmineralien und Spurenelemente ähnlich derjenigen in menschlichen Körperflüssigkeiten ist. Sie fungieren dadurch als Wirkstoffträger und das macht Oceanwell besonders.

Insbesondere Algen enthalten in hochkonzentrierter Form Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe, Eisen und vieles mehr, was wir zur Regeneration unseres Organismus benötigen.

Wie kommen die Wirk- und Pflegestoffe in die Oceanwell-Produkte?

Die Hauptwirkstoffe in unseren Produkten kommen 1. aus unsere eigenen Extrakten von ökologisch gefarmten Algen, 2. aus Meerwasser in Heilmittelqualität und 3. von einer technologischen Pionierarbeit, aus der ein marines Kollagen mit höchster Wasserbindungskapazität resultiert. Durch verschiedene Extraktionstechniken können wir steuern, welche Wirkstoffe wir aus den verschiedenen Algen gewinnen. Algen sind echte Wundertüten, was sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe betrifft. Sie synthetisieren eine immense Vielfalt von biologisch aktiven Stoffen, die verschiedene Funktionen entwickeln – je nach Anwendung extrahieren wir also entweder Antioxidantien, wie z.B. photosynthetisch aktive Pigmente (Xantophylle, Phycobilline etc.), Polyphenole oder Vitamine. Ohne ins Detail zu gehen (das mit der kaskadenförmigen Weiterleitung von Elektronen zu tun hat): gerade die Kombination aus diesen Antioxidantien neutralisiert oxidative Stressfaktoren besonders nachhaltig und lang andauernd. Oder aber wir fokussieren unsere Extraktion auf spezielle Algenzucker, Peptide und Aminosäuren, die in Verbindung mit den Mineralien und Spurenelementen die geballte Power an Feuchtigkeit und essentiellen Nährstoffen an und in die Hautzellen geben. Hierfür haben wir einen weltweit einmaligen Fermentationsprozess (wir nennen das „MAEE – Macro Algae Excelling Extraction“) entwickelt, um das Beste aus den Algen zu holen.

Sorgsam abgestimmt auf die jeweilige Anwendung sind die Wirkstoffe ausgewählt und eingebettet in möglichst einfache Grundrezepturen mit qualitativ hochwertigen Rohstoffen, wie z.B. Sheabutter, Jojobaöl und Mandelöl. Alle Zutaten erfüllen selbsverständlich die hohen Anforderungen, die an alle NaTrue-zertifizierten Naturkosmetikprodukte gestellt werden. Die Rezepturen stammen alle aus dem eigenen Labor und werden gemeinsam mit Hautärzten und Kosmetikerinnen entwickelt und getestet.

Welche Wirkstoffe sind das und was tun sie Gutes im Alltag?

Es sind bereits jetzt schon viele hundert Wirkstoffe aus Algen bekannt und es würde zu weit gehen, sie alle mit ihren jeweiligen Wirkungen zu würdigen. Viele sind immerhin bereits in wissenschaftlichen Arbeiten untersucht und hinsichtlich ihrer pharmazeutischen Wirkung beschrieben worden. Die beobachteten Wirkungen gegen Krebs, Krankheitserreger, Adipositas, Herz-/Kreislaufkrankheiten u.v.m. Das therapeutische Potenzial ist also sehr groß, bislang haben aber aufgrund der langen und teuren Entwicklungen von Medikamenten nur wenige Meereswirkstoffe den Weg als Therapeutikum zu den Patienten gefunden. Aber man muss garnicht so eng denken – das gesundheitsfördernde Potenzial der Meeresalgen mit ihren vielfältigen bioaktiven Substanzen ist auch über die tägliche Nahrung und Hautpflege nutzbar.

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